Landrat Frank Matiaske hat die heutige Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung scharf kritisiert, ein für Betroffene aus allen südhessischen Landkreisen zuständiges Coronavirus-Testcenter in Darmstadt einzurichten.

„Diese Entscheidung ist nicht patientenorientiert und stößt auf mein völliges Unverständnis, zudem im Raum Erbach eine mobile Raum-Lösung sehr schnell hätte aufgestellt werden können, die als Testcenter geeignet ist.“  Diesen gemeinsam vom Odenwaldkreis und dessen Gesundheitsamt, dem Gesundheitszentrum Odenwaldkreis und der Stadt Erbach erarbeiteten Vorschlag habe die Kassenärztliche Vereinigung aber abgelehnt.

„Ich erwarte, dass die Kassenärztliche Vereinigung diesen Fehler so bald als möglich korrigiert und eine Lösung im Odenwaldkreis anbietet“, sagte Matiaske. „Sie muss hier dringend nachsteuern.“ In der Pflicht sei dabei auch das Hessische Sozialministerium. „In solch einem gravierenden Fall wie der Einrichtung dieser Zentren kann es nicht alle Entscheidungen der Kassenärztlichen Vereinigung überlassen, sondern muss verbindliche staatliche Regelungen treffen.“ Hier müsse Hessens Sozialminister Klose persönlich aktiv werden.

Die Kassenärztliche Vereinigung hatte ihren Mitgliedern mitgeteilt, dass zunächst zehn Testcenter eingerichtet werden sollen, davon eines für Südhessen in Darmstadt. „Diese Festlegung widerspricht dem bisher geäußerten Ziel, zu einer möglichst flächendeckenden Lösung zu kommen“, monierte Matiaske. „Davon sind wir weit entfernt.“

Der Landrat hat überdies Kontakt zum Hessischen Landkreistag aufgenommen, damit auch dieser bei der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Sozialministerium interveniert.